Ja zur gemeinsamen Bewerbung für den Innovationspark Künstliche Intelligenz Baden-Württemberg

Dabei dürefen ethische Aspekte nicht verloren gehen.

Stellungnahme von Irmela Neipp-Gereke zur Bewerbung Innovationspark Künstliche Intelligenz

Wirtschaftsausschuss: 03.02.2021


    Sehr zu begrüßen ist aus Sicht unserer Fraktion das Vorhaben des Landes für Ba-Wü einen Innovationspark Künstliche Intelligenz zu errichten – gerade in einer Zeit, in der die Wirtschaft mit Strukturwandel, Transformation und Digitalisierung vor großen Herausforderungen steht, sind konjunkturelle Impulse für zukunftsfähige innovative neue Produkte und Dienstleistungen von besonderer Bedeutung und absolut hilfreich!
    Besonders erfreulich ist, dass sich erstmalig drei Regionen zu einem gemeinsamen Konzept für die Bewerbung dieser Ausschreibung zusammengefunden haben – europäisch gedacht wird es auch zukünftig immer notwendiger sein in räumlich größeren Zusammenhängen zu denken, zu vernetzen und zu handeln…….
    Positiv zu sehen ist auch, dass sich damit die Flächennutzung auf mehrere unterschiedliche Standorte verteilt mit den jeweilig eigenen Schwerpunktthemen
    Auch wenn ethische Aspekte im Konzept der KI-Bewerbung explizit erwähnt sind, wird es wichtig sein, deren Einhaltung immer wieder zu überprüfen – denn nicht jede technologische Innovation ist in humanitärem Sinne auch immer ein Fortschritt! Übrigens sehr empfehlenswert zu diesem Thema das Buch: „Künstliche Intelligenz und der Sinn des Lebens“ von Richard David Precht. Von daher ist auch gerade im Kontext ethischer Aspekte die geplante Einrichtung von Reallaboren ein hilfreiches Instrument, um im Kontakt mit den Bürgerinnen und Bürgern hier ggf. gegensteuern zu können
     Aus meiner Sicht kann und darf Künstliche Intelligenz die menschliche Zuwendung und Kommunikation wie etwa in Pflegeeinrichtungen, Betreuungs- und Seniorenheimen nicht ersetzen!!
    Gut gewählt ist die Rechtsform einer Genossenschaft als Dachorganisation und die Kompetenz der WRS in Organisation sowie Koordination – mit besonderem Dank und Wertschätzung an Herr Rogg und dem gesamten Team der Wirtschaftsförderung, die mit großem Engagement innerhalb kurzer Zeit diese Bewerbung auf den Weg gebracht haben! Auch wenn die Bewerbung im ungünstigsten Fall nicht den Zuschlag erhalten sollte, wäre die Gründung dieser Genossenschaft im Zusammenspiel aller drei Regionen dennoch wünschenswert und auch unabhängig von der Ausschreibung ein wirtschaftlicher Gewinn für die Zukunftsfähigkeit unserer Region!
    Die Investition von jährlich 165 000 € für den Aufbau und Betrieb der Geschäftsstelle der Genossenschaft wäre in jedem Fall lohnenswert und sinnvoll!
    Vermisst haben wir jedoch in der Vorlage die ökologischen Kriterien, die unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit unabdingbar sind – zumal KI-starke Unternehmen viel Energie benötigen und aufgrund der Verarbeitung riesiger Datenmengen regelrechte Stromfresser sind! Deshalb erwarten wir, dass bis zur finalen Einreichung der Bewerbung am 22.02.2021 konkrete Kriterien hinsichtlich der Nutzung von Erneuerbarer Energien in das Konzept eingearbeitet werden.