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Wasserstoff für die Region Stuttgart

Wo geht’s da denn nun lang?

Wir haben im Newsletter im Frühjahr schon einmal berichtet. Wasserstoff soll auch in der Region Stuttgart eine Rolle für den Klimaschutz und die Versorgung mit nachhaltigen Brennstoffen spielen.

Aber zunächst ging es im Frühjahr nicht so recht los. Nach einer schon länger anhaltenden Debatte hatte die CDU ein Förderprogramm in Höhe von 20 Mio. EUR vorgeschlagen. Eine entsprechende Vorlage der Verwaltung wurde aber dann von allen Fraktionen abgelehnt, da das Förderprogramm völlig zusammenhanglos wenig Sinn machte. Wir hatten uns in der grünen Fraktion bereits seit längerem dafür stark gemacht, dass auch die Region Stuttgart ergänzend zum Landeskonzept „Wasserstoff-Roadmap BW“ eine Wasserstoffstrategie entwickelt. Darin sollten Schwerpunkte in unserer durch eine spezifische Wirtschaftsstruktur gekennzeichneten Region genauer beschrieben werden. So kam es dann auch. Die regionale Strategie, die von der WRS zusammen mit ZSW, Fraunhofer und DLR ausgearbeitet worden war, wurde im Sommer vorgelegt.

Parallel hat sich die WRS auch um das Landesförderprogramm „Modellregion grüner Wasserstoff“ beworben. Und siehe da, trotz großer Konkurrenz, konnte die Region auch hier mit einem Erfolg punkten. Neben dem Projekt „Hy-Five“ (Ulm, LK Reutlingen und Alb-Donau) wurde auch die WRS mit dem Konzept „H2 GeNeSiS“ ausgezeichnet. Kern des WRS-Antrages ist die Errichtung eines breiten Netzwerkes an Wasserstoffakteuren rund um eine zu errichtende Wasserstoff-Pipeline im Neckartal.

So sieht‘s in diesem Herbst dann so aus, als ob sich die Region endlich auf den Weg macht auch beim Wasserstoff die nächsten konkreten Schritte zu gehen. Da kann auch ein regionales Förderprogramm Sinn machen und soll jetzt quasi mit einem ersten Testlauf starten. Was schon länger tröpfelte, wird jetzt endlich konkret(er).

Wir Grüne geraten beim Thema Wasserstoff nicht ins Schwärmen. Wasserstoff ist nicht der Heilsbringer für die nachhaltige Energiezukunft. Aber Wasserstoff wird ein wichtiger Teil davon sein! Realismus und Nüchternheit sind hier durchaus gefragt. Eine Menge an Fragen müssen noch beantwortet werden. Wir brauchen aber ein gesamthaftes nachhaltiges Energiesystem. Nicht nur einzelne Komponenten. Und da wird Wasserstoff eine wichtige Rolle spielen. In den verschiedenen Wirtschaftssektoren sicherlich auch in unterschiedlichen Rollen und zu verschiedenen Zeitpunkten. Die Diskussion wo, wann und wie dieses System genau entwickelt wird, wird anhalten! Wir bleiben weiter dran – ambitioniert, aber auch realitätsnah.

Beitrag von Dr. Ludger Eltrop
Wirtschaftspolitischer Sprecher Regionalfraktion