Anträge

Antrag vom 17. Oktober 2020 zum Haushaltsplan 2021

Update für die S-Bahn

 

Antrag:

Der Verband Region Stuttgart verbessert das WLAN in der S-Bahn:
1.    Das WLAN-System in der S-Bahn wird auf das neue einheitliche WLAN-System der Deutschen Bahn „WIFI@DB“ umgestellt.
2.    Die unterirdischen Stationen werden mit WLAN-Accesspoints ausgestattet.
3.    Der Mobilfunkempfang entlang der S-Bahn Achsen wird verbessert und Lücken geschlossen.
4.    Insbesondere soll die Stammstreckensanierung im Sommer 2021 dafür genutzt werden die Stammstrecke mit 5G auszurüsten und die Kapazität von 4G zu verbessern, um auch Lastspitzen in der Hauptverkehrszeit gerecht zu werden.
Ebenfalls soll das Bildschirmsystem in der S-Bahn im Rahmen des Redesign auf ein Infotainment System ausgebaut werden:
5.    Aktuelle Informationen über die Arbeit der Regionalversammlung und Nachrichten von bspw. tagesschau.de sollen nicht nur im WLAN-Portal der S-Bahn dargestellt, sondern auch auf den Bildschirmen in der S-Bahn angezeigt werden.
6.    Die Bildschirme in der S-Bahn sollen in regelmäßigen Abständen ein Livebild der Überwachungskameras zeigen. Gegebenenfalls soll dies nur abends geschehen.
Die Verwaltung beziffert die für die einzelnen Maßnahmen notwendigen Mittel und stellt diese in den Haushalt ein.

Begründung:
2017 hat die Regionalversammlung die Nachrüstung aller S-Bahn-Züge mit WLAN beschlos-sen und bezahlt jährlich 1 Mio. € für den Betrieb. Ein richtiger Schritt und eine wichtige Investition mit Blick auf die immer weiter wachsende Bedeutung des Internets für Wirtschaft und Fahrgäste. Auch neue Tarifangebote wie das Check-in/Check-out System des VVS benötigen eine funktioniere Internetverbindung an den Haltestellen.

Leider hängt die Qualität der WLAN-Verbindung vom Ausbau und der Kapazität des Mobilfunks ab. So gibt es beispielsweise bereits kurz nach der Markungsgrenze der Landeshauptstadt zwischen Rohr und Goldberg eklatante Funklöcher. Aber auch im Herzen des S-Bahn-Netzes, in der Stammstrecke, ist die teuer bezahlte WLAN-Infrastruktur nutzlos. Die Mobilfunknetze sind im Bereich der unterirdischen Stationen heillos überlastet. Ähnlich wie die SSB im vergangenen Jahr („Künftig schnelles WLAN in der Stadtbahn“, Stuttgarter Zeitung 25.04.2019) soll der Verband gemeinsam mit den Mobilfunkanbietern Lücken im Netz beseitigen und die Kapazität in der Stammstrecke durch die Ausrüstung mit 4G und 5G ausbauen. Dazu soll insbesondere die Stammstreckensperrung im kommenden Jahr genutzt werden.

Ebenso sollen Hürden zur Nutzung des Angebots abgebaut werden. Aktuell muss bei jedem Umstieg eine erneute Anmeldung im WLAN-Netz erfolgen. Nach Abschaffung der Störerhaftung im Jahr 2017 soll geprüft werden, die Notwendigkeit der Bestätigung der Nutzungsbedingungen grundsätzlich abzuschaffen. Zumindest soll das System auf das einheitliche „WIFI@DB“ System umgestellt werden. Damit wäre nur noch eine Anmeldung pro Tag notwendig („Nahtlos online - Im Bahnhof wie im Zug“, Stuttgarter Zeitung 24.9.2020).

Auch unser Bildschirminformationssystem in der S-Bahn soll ein Update erhalten:

Ähnlich wie in der Berliner U-Bahn oder in der Stuttgarter Stadtbahn sollen die Bildschirme dazu genutzt werden um weitere Informationen anzuzeigen. Die Artikel, die bereits heute vom VRS und seinen Gesellschaften für das WLAN-Portal geschrieben werden, sollen grafisch aufbereitet auf den Bildschirmen der S-Bahn angezeigt werden und somit ein größeres Publikum über die Arbeit der Regionalversammlung informieren. Auch sollen - wie im WLAN-Portal der S-Bahn - Nachrichten z.B. von Tagesschau.de eingespielt werden und die Fahrzeit für die Fahrgäste angenehm gestalten.

Die Videoüberwachung in der S-Bahn soll nicht nur die Ermittlungsarbeit der Polizei erleichtern, sondern bereits präventiv potentielle Straftäter abschrecken. Als Bilanz der Presseberichterstattung der letzten Wochen lässt sich festhalten, dass diese Strategie nicht erfolgreich ist („Sexuelle Belästigungen in der S-Bahn häufen sich“, Stuttgarter Nachrichten 23.9.2020). Wir möchten dies zum Anlass nehmen um Optimierungen für die Videoüberwachung zu prüfen: Ähnlich wie in Mailand soll auf den Bildschirmen alle paar Minuten ein Livebild aus dem S-Bahn-Zug gezeigt werden. Dies soll potentielle Täter präventiv an die Existenz und Funktionalität der Videoüberwachung erinnern. Gegebenenfalls soll geprüft werden, diese Livebilder nur in den Abendstunden einzuspielen.